Wut ist das Glück der Verzweifelten
«Gehts auch etwas weniger ironisch? Weniger cool, weniger unangreifbar, vielleicht sogar – persönlich, verletzlich?» Dies die Bitte des Verlags für einen zweiten Band mit Robert Mattheis' Gedichten. Das haben wir nun davon.
Wer darum bittet, die seichten Wasser der Ironie zu umschiffen, riskiert, am dahinter liegenden Land des Hasses zu stranden. Was Mattheis zum Glück umgeht. Vielmehr sondiert er die Terrains, auf denen man sich wiederfindet, wenn man auf den Plastikhelm aus Ironie verzichtet, es zugleich aber auch ablehnt, zum Vorschlaghammer zu greifen.
Das Ergebnis? Ein Selbstbildnis des Autors, der es kaum mehr aushält in den Panzerungen, in denen unsere Gesellschaft durch ihre Alltage steuert. Bitterkeit, einen melancholischen und mitunter depressiven Grundton mag man den Gedichten vorwerfen, ja. Das scheint aber dem unumgänglich, der darum ringt, Mensch zu bleiben in einer Welt, in der wir vor allem Konsumenten sind.
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