Schreiben. Selbstbild mit Tier
Cover Niedermann Schreiben

Schreiben. Selbstbild mit Tier

Rasant, brutal, komisch und witzig erzählt Andreas Niedermann vom gefährlichen und abenteuerlichen Leben eines Getriebenen. Schonungslos ehrlich mit sich und anderen sucht er in dieser Odyssee, die ihn durch Schweizer Städte, durch Wien, Paris, Italien, Griechenland treibt, nach der Gelegenheit, das zu tun, was er will: Schreiben. Aber wie schreibt man? Und vor allem, wie erschafft man eine Situation, die Schreiben erst ermöglicht? Und was soll das überhaupt: das Schreiben? Für wen denn? Wie muss es klingen? Und was ist ein Schriftsteller?

Mit der Veröffentlichung seines ersten Romans scheinen die Fragen beantwortet. Aber dieser Zustand ist nicht von Dauer. 

 

«Die Sache mit dem Geld hatte sich bald erledigt, schneller und gründlicher, als mir lieb sein konnte. 

Schon bald war ich gezwungen, auf meine weit zurückliegenden Erfahrungen als Gelegenheitsladendieb zurückzugreifen. Ich schloss einen Pakt mit den Göttern. Nur zu stehlen, wenn es nicht anders ging. Stehlen, um zu überleben. Eine Packung Salami zu dem Brot, das ich an der Kasse bezahlte. Solche Dinge, Dinge, die sich gut in den Hosenbund oder in die Unterhose schieben ließen. Manchmal eine kleine Flasche Johnny Walker. Da mussten die Götter ein Auge zudrücken. 

Ich begann so gegen Abend zu schreiben und hörte kurz vor Mitternacht auf. Dann stieg ich die geschwungene Treppe nach unten, vorbei an den chlorduftenden Klos, und riss die schalldichte, massive Eisentür auf. Was würde mich diesen Abend erwarten? 

Was immer es war, es forderte von mir, auf die Schnelle zwei Bier zu exen.»

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«Andreas Niedermann hat seine persönliche Literaturgeschichte geschrieben, sie ist mindestens so groß, wie die Schweizerische, aber zudem noch geeignet, dass man auch anderswo, zum Beispiel in Wien, vor ihr fröhlich in die Knie geht.»

Helmuth Schönauer im «Schöpfblog»

 

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«In diesem autobiografischen Roman beschreibt NIedermann seinen Weg als Schriftsteller in sehr eindrucksvoller, ehrlicher Weise, ohne literarischen Firlefanz. Immer wieder beim Lesen habe ich kurz innegehalten und habe mir gedacht: nein danke, diesen Weg würde ich nicht beschreiten wollen, um meinen Traum als Autor so gnadenlos zu verfolgen.

Große Achtung hat mir dieser Text abverlangt, weil da ein Autor ohne familiären Rückhalt, ohne Preise und Stipendien, ohne Arschkriecherei in der Literaturszene unbeirrt seinen Weg ging. „…keine Preise, keine Auszeichnungen, keine Stipendien, aber eine Arbeit, die 2/2 so professionell ist, wie es nur geht“, das war das Credo. Mit diesem Buch hat Andreas Niedermann das eindrücklich bewiesen.»

Elias Schneitter im «Schöpfblog»

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«Andreas Niedermann ist im FM oft und zurecht gelobt worden, und hohes Lob verdient auch sein soeben erschienenes Buch „Schreiben. Selbstbild mit Tier“. Es handelt in Ich-Form vom Werdegang eines jungen Dichters und Musikers, dessen Name zwar nicht genannt wird, in dem wir aber unschwer den frühen Niedermann erkennen. Er lebt in der Schweiz und findet die Schweiz blöd und spießig, will schreiben, aber um schreiben zu können, braucht er Geld, muss also arbeiten. Das verdiente Geld zu vertrinken ist natürlich viel lustiger, als zu schreiben, und wenn es auf ist, muss wieder gearbeitet werden, also abermals keine Zeit zum Schreiben. Besetzte Häuser, Italien, Griechenland, Frankreich, Polen sind Stationen auf seinem Weg, bis er dann endlich in Wien landet. Obwohl es schwer vorstellbar ist bei so viel Abenteuer – zwischendurch schreibt er. Sein erster Roman, „Sauser“, erscheint, und die Älteren unter uns werden sich erinnern, was der damals (1987) für eine Offenbarung war. Weitere folgten, klar, das wissen wir, hier geht es schließlich um „Schreiben“. Er erzählt also, wie er schrieb oder nicht schrieb, welche Autoren ihn beeinflussten, welche damals aktuellen (und heute kaum noch erinnerten) Genies ihm wahnsinnig auf den Geist gingen, welche Musik er hörte – ganz groß für ihn war Bob Dylan, doch ach, als er glaubte, beim Trampen in Südfrankreich mit Gitarre und Dylansongs über die Runden kommen zu können, wurde er bitter enttäuscht: Unter jedem Baum stand ein Typ mit Gitarre und sang einen Dylansong! André Heller, Wolfgang Ambros, Georg Kreisler, Helmut Qualtinger, Jack London (naja, der war kein Sänger oder Musiker, aber es ist eben immer schön, wenn er erwähnt wird) tauchen im Buch auf, und alles ist spannend, witzig, turbulent wie damals „Sauser“. Was es mit dem Tier auf sich hat? Lest selbst!»

Folk-Magazin, 3. September 2022

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